E-Schrott-Recycling bei Envie in Frankreich: Neue Werte schaffen

Juni 2024

Die Referenz auf einen Blick

Projekt:

Modernisierung einer großen Recyclinganlage bei Envie in Portet-sur-Garonne bei Toulouse (Frankreich)

Technologie:

BHS Vorzerreißer (VSR) und BHS Rotorshredder (RS).

Einsatzort:

Portet-sur-Garonne bei Toulouse (Frankreich)

Branche:

Recycling

Anwendung:

Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräte (WEEE)

Lösung:

Effiziente Zerkleinerung unterschiedlicher Elektronikschrotte und Steigerung des Durchsatzes bei gleichzeitig reinerem Materialaufschluss durch BHS-Hochleistungszerkleinerungstechnik.

Wohin mit ausgedienten Laptops, Haushaltsgeräten und Elektronikschrott? Die gesetzlichen Vorgaben zur Behandlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten (WEEE) fordern eine effektive und nachhaltige Aufbereitung, um Umweltbelastungen durch Elektroschrott zu vermeiden. Der südfranzösische Recyclingspezialist Envie setzt dabei auf einen Vorzerreißer (VSR) und einen Rotorshredder (RS).

Maximal zwei Tonnen Material pro Stunde konnte Envies bestehende Anlage in Portet-sur-Garonne bei Toulouse verarbeiten. Das wurde den stetig wachsenden Mengen an Elektronikschrott nicht mehr gerecht. Envie erkannte Handlungsbedarf, um den Durchsatz nachhaltig zu erhöhen. Dabei sollte nicht nur der bestehende Maschinenpark durch hochmoderne Zerkleinerungstechnik modernisiert, sondern auch das bisherige Anlagen- und Betriebskonzept überarbeitet werden – inklusive einer verbesserten und sicheren Arbeitsumgebung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Gemeinsam mit der Dachgesellschaft Derichebourg suchte Envie im Rahmen einer umfangreichen Vergleichsstudie nach einer innovativen Lösung. Dabei erzielten der Vorzerreißer (VSR) und der Rotorshredder (RS) von BHS-Sonthofen unter den zahlreichen Anbietern die besten Ergebnisse hinsichtlich Materialqualität, Verschleißverhalten und Durchsatzleistung. „Für uns standen nicht nur die Investitionskosten im Vordergrund, sondern auch die Frage, ob wir mit den Maschinen die aktuellen Anforderungen an das WEEE-Recycling erfüllen und flexible Prozesse fahren können“, erklärt Franck Zeitoun, Geschäftsführer von Envie. „Wichtig waren uns auch erfahrene Partner im Anlagenbau und möglichst geringe Betriebs- und Wartungskosten. BHS-Sonthofen hat all diese Kriterien erfüllt.“

Durchdachtes Design für hohe Recyclingleistung

Envie entschied sich für eine modulare Lösung, bestehend aus einem Außenaufgabetrichter, drei schallgedämmten und klimatisierten Sortierkabinen, dem BHS Vorzerreißer (VSR) und Rotorshredder (RS) sowie Förderbändern, Magneten, Sieben, Sicherheitseinrichtungen und einer vollautomatischen Steuerung.

Mit dem BHS Vorzerreißer (VSR) lassen sich mühelos große Mengen sperriger und elastischer Materialien aufbereiten. Der VSR entlädt den zerkleinerten E-Schrott anschließend auf ein Förderband, das diesen zu einem Überbandmagneten transportiert. Dieser fängt die magnetischen Fraktionen auf und führt sie dem Rotorshredder (RS) zu. Die nichtmagnetischen Fraktionen teilt ein Mehrfach-Sieb in drei Fraktionen auf. Zwei dieser Fraktionen gelangen zunächst zur Nachbehandlung in eine zweite Sortierkammer, bevor der Rotorshredder (RS) sie weiter aufschließt. Die besondere Stärke des RS liegt darin, metallhaltige Wertstoffe, Reststoffe und Verbundstoffe optimal zu zerkleinern und aufzubrechen. Die Zerkleinerungswerkzeuge wirken mit intensiven Prall- und Scherkräften auf das Aufgabematerial ein – dadurch erfolgt eine selektive Zerkleinerung. Materialverbunde lassen sich effizient und ohne großen Feinanteil trennen, so dass sortenreine Fraktionen entstehen. „Der RS hat sich als echter ‚Game Changer‘ erwiesen. Mit ihm erreichen wir die Reinheitsgrade, die wir uns erhofft hatten“, sagt Franck Zeitoun.

Eine positive Bilanz

Dank des technologischen Know-hows von BHS-Sonthofen und dessen französischem Vertriebspartner RESSOR verlief die Inbetriebnahme Anfang 2023 reibungslos. Und bisher hat die neue Recyclinglinie in jeder Hinsicht überzeugt:

  • Höherer Durchsatz: Die Anlage verarbeitet nun sechs Tonnen Haushaltskleingeräte pro Stunde – eine Verdreifachung der früher üblichen Menge.
  • Verbesserte Metallrückgewinnung: Der Anteil nicht verwertbarer Mischfraktionen wurde von 11 % auf unter 1 % reduziert.
  • Höhere Materialreinheit: Envie kann den Großteil der zurückgewonnenen Metalle direkt an Partner zur Weiterverarbeitung verkaufen.
  • Optimierte Arbeitsbedingungen: Moderne Sortierkabinen bieten den Mitarbeitern ein sichereres Arbeitsumfeld.

„Wir freuen uns, dass die Recyclinganlage unsere Erwartungen hinsichtlich Kapazität, Materialqualität und Bedienerfreundlichkeit voll erfüllt“, betont Franck Zeitoun. „Mit dieser Anlage sind wir für die Herausforderungen des wachsenden WEEE-Marktes bestens gerüstet.“