Meatballs effizienter recyceln dank Rotorshredder

Juni 2019

Die Referenz auf einen Blick

Projekt:

Effizienzsteigerung bei der Aufbereitung von Meatballs

Technologie:

Rotorshredder und Rotorprallmühle

Einsatzort:

Niederlande

Branche:

Recycling

Anwendung:

Aufschluss und sortenreine Trennung von Wertstoffen aus Meatballs

Lösung:

Neues Verfahren zur Erhöhung der Kupferausbeute

BHS-Sonthofen hat ein neues Verfahren zur Verarbeitung von Meatballs entwickelt, um die Kupferausbeute zu erhöhen. Die Elektromotoren und Motoranker stellen eine Restfraktion aus der Müllverbrennung oder dem Großshredder dar und lassen sich nur schwer sortenrein aufschließen. Dafür enthalten sie mit einem Anteil von bis zu 22 Prozent besonders viel wertvolles Kupfer. Das neue Verfahren überzeugt mit einem für diesen Prozess optimierten Rotorshredder, der anschließenden stofflichen Trennung und der qualitativen Aufbereitung des Kupfers in einer Rotorprallmühle.

Ein niederländischer Kunde wollte sein Verfahren für die Verwertung von Elektromotoren und Motoranker so optimieren, dass deutlich höhere NE-Metallkonzentrationen entstehen. Anlass hierfür war der steigende Bedarf an besonders hohen Reinheitsgraden bei Metallen. Bei der klassischen Methode zerkleinert eine Hammermühle die Meatballs. Die zerkleinerten Teile kommen allerdings aufgrund der Arbeitsraumkonstruktion wieder miteinander in Berührung. Die resultierenden neuen Metallverbunde machen eine sortenreine Trennung fast unmöglich. Zudem sind die Auswürfe bei der Hammermühle so konstruiert, dass sich die Einzelteile zwangsläufig verhaken. Die größte Herausforderung bestand also darin, die Meatballs in nur einem Zerkleinerungsaggregat so zu vereinzeln, dass eine anschließende sortenreine Trennung möglich ist.

Die langjährige Erfahrung und das hohe Prozessverständnis der BHS-Experten zahlten sich hier aus. Der Prozess wurde gemeinsam mit dem Kunden genauestens analysiert und verschiedene intensive Versuche mit dem Kundenmaterial im BHS Test Center durchgeführt. Das Ergebnis ist eine in vielen Details optimierte Verfahrenslösung, die exakt auf diese Anwendung zugeschnitten ist. Im BHS Rotorshredder lassen sich die Meatballs selektiv aufschließen. Der Auswurf ist zudem so konzipiert, dass die zerkleinerten Teile auf voller Breite und ohne sich nochmals zu berühren auf das Austragsband fallen. Dies stellt sicher, dass sich das Material nicht mehr verhaken kann.

Nach dem Materialauswurf läuft das geschredderte Metall unter einem längs zum Austragsband angeordneten Überbandmagneten durch, der die ferritische Fraktion vom restlichen Material abtrennt. Auch hier hat BHS den Prozess optimiert: Wäre der Überbandmagnet, wie sonst üblich, quer angebracht, würden längere Eisenteile über das Band schleifen und sich wiederum mit anderen Stücken verhaken. Dank der Anpassung laufen die restlichen Teile stattdessen unbehindert weiter über das Band. Ein Querstromsichter befreit mithilfe eines Luftstroms schließlich die Kupferfraktion von Edelstahlteilen und erhitzten, unmagnetischen Eisenteilen.

Um die so gewonnene Kupferfraktion von Unreinheiten zu befreien, eignet sich die Rotorprallmühle (RPMX). Die RPMX für Recyclinganwendungen zeichnet sich durch eine höhere Umfangsgeschwindigkeit und einen schmaleren Mahlspalt aus. Das Ergebnis ist hochwertiges Metallkonzentrat, das qualitativ auf einer Stufe mit aus Kabeln recyceltem Kupfer steht.