Shredder-Reststoffe aus der Automobilverwertung bestehen aus einem bunten Mix unterschiedlicher Materialien. Neben Kunststoff, Gummi und Textilfasern finden sich im ASR wertvolle nicht-ferritische Metalle wie Aluminium, Messing oder Kupfer, aber auch mineralische Bestandteile und Glas. Letztere erschweren eine effiziente Aufbereitung, wie die Jansen Shredder Recycling BV feststellen musste.
Im ursprünglichen Verfahren trennte Jansen zunächst die Schwerteile ab und zerkleinerte die zurückbleibende Fraktion wurde in einem Granulator. Per Wirbelstromabscheidung ließ sich aus dem Material anschließend eine nicht-ferritische Fraktion gewinnen. Diese nichtinduktive Fraktion enthielt jedoch neben Kunststoffen und Mineralik immer auch wertvolle Nichteisenmetalle in Form von Kupferkabeln und anderen Metallverbunden. Um aus dieser Fraktion die restlichen Metalle zu gewinnen, setzte Jansen bisher direkt nach der Wirbelstromabscheidung Feinmühlen ein. Doch genau hier lag der Schwachpunkt bei dem sonst ausgefeilten Verfahren: Die Verschleißkosten auf den verwendeten Feinmühlen waren mit 35 Euro pro Tonne Ausgangsmaterial ungewöhnlich hoch. Das stand in keinem Verhältnis zu den gewonnenen Metallen.
Jansen Shredder Recycling wandte sich an BHS-Sonthofen. In dem niederländischen Unternehmen war die Rotorprallmühle (Typ RPMX) aus dem Allgäu bereits bekannt. Um sicherzustellen, dass die Mühle von BHS in der Lage ist, das abrasive Material zu pulverisieren sowie die Nichteisenmetalle aufzuschließen und zu verkugeln, fuhr Jansen mit original Aufgabegut nach Sonthofen und führte gemeinsam mit den Recycling-Experten vor Ort entsprechende Versuche durch.
Das Ergebnis überzeugte: Die Mühle zerstörte Glas und Mineralik zuverlässig. Durch ihre massive Bauweise und die Verschleißteile aus Chromhartguss ist die RPMX wie geschaffen für die Aufbereitung der abrasiven ASR-Fraktion, wie sie bei Jansen Shredder Recycling vorkommt. „Der Zwischenschritt über die Rotorprallmühle von BHS hat die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses deutlich gesteigert,“ berichtet Hans Brekelmanns, Geschäftsführer bei Jansen Shredder Recycling. „Insgesamt konnten wir die Verschleißkosten so um 75 Prozent senken.“